Bericht von Olivier Sterchi, Schützenmeister und Gruppenschef Rütli
Um 06h00 an diesem nebligen und feuchten dritten Oktobersonntag sind die Wecker der Teilnehmenden Pistolenschützinnen und -schützen losgegangen.
Diese sind:
- Désirée Heinrich
- Audrius Rimkus
- Colin Zimmermann
- Cyrill Isler
- Juha Kaarlas
- Lukas Fröhlich
- Martin Giger
- Olivier Sterchi
Sie machen sich auf dem Weg, um das zweite Extrakurs-Schiff (07h40) von Brunnen nach Rütli zu nehmen. Nach einer problemlosen Fahrt treffen sie sich vollzählig und rechtzeitig beim «Stall Rütliwiese», um die Standblätter und Munition zu fassen.
Lukas und Colin schiessen um 09h00 in der ersten Ablösung. Beide mit ihrem guten Resultat zeigen uns, wie es weitergehen sollte.
Leider haben wir diese ersten guten Resultate nicht fortsetzen können. Wir müssen uns sowohl im mentalen wie auch im materiellen Bereich besser vorbereiten. In der Tat hat es bei einem Teammitglied in der letzten Serie eine Waffenstörung gegeben, die nach Reglement voll zu Lasten des Schützen geht.
Das hat sich aufs Resultat negativ ausgewirkt!
Bei einem anderen Teammitglied hat er in der zweiten Serie nur 5 Schuss geschossen statt 6. Er hat den letzten Schuss einfach vergessen! Das hat knapp nicht zu einer Disqualifikation geführt, denn eine noch geladene Pistole auf die Bank zu deponieren ist ein sicherheitsrelevanter Fehler! Zum Glück hat sich die Schiessleitung kulant verhalten.
Und zuletzt, auch wenn das nicht genug wäre, hatte ein weiteres Teammitglied schiesstechnisch einen ganz schlechten Tag.
Was das Resultat anbetrifft, haben wir mit Lukas Fröhlich einen Eintrag in den ersten 11 der Einzelrangliste gebracht. Das ist uns bisher nie gelungen! Bravo Lukas!
Sektionsmässig sind wir dagegen an die 82. Stelle von 92 teilnehmenden Sektionen platziert, mit einem Resultat von 42.1. Wir haben ein grosses Verbesserungspotenzial!
Eine Diskussion mit einem anderen Verein ergab, dass sie für Rütlischiessen mit einem Kissen unter dem linken Fuss üben, um die Neigung der Standfläche zu simulieren. Das ist eine gute Idee, wir müssen uns das unbedingt merken! Ferner sollte aufgrund der Exzentrizität der Scheibe eher höher gezielt werden, um die tiefen Zweier zu vermeiden.
Zuletzt hilft eine sichere Handhabung der Pistole bei Auftreten von Störungen. (⇒ Manipulationen üben!).
«Rütlischiessen» bedeutet aber viel mehr als nur schiessen. Es verkörpert die Zusammenkunft von Schützenvereinen aus der ganzen Schweiz (von Genf bis Ermatingen und Basel bis Chiasso) auf der Wiese, wo die Schweiz im Jahr 1291 gegründet wurde.
Viele dieser Vereine kommen nicht mit leeren Händen, sondern mit Spezialitäten aus ihrer Region.
So sind mir unter anderem ins Auge gefallen (und auch auf den Gaumen)
- Genf mit ihrer ganz speziellen Wurst, die «Longeole» sowie ihre Rot- und Weissweine
- Willisau mit ihrer harten, aber leckeren Ringli
- Mont Vully mit Käsefondue «Moitié-Moitié » und ihrem leckeren Weisswein
- Prättigau mit ihren feinen Fleischknödeli auf Paella Pfanne mit Gas gekocht,
- Ägerital mit unter anderem ihrer Kirschtorte,
- Aargau (Vereinsort weiss ich nicht mehr) mit Rüeblitorte,
- Bern (Gürbental) mit ihrem ganz speziellen Hobelkäse,
- Obwalden (Sarnen) mit Brot und Bratkäse,
und noch viele andere, die mir nicht mehr in den Sinn kommen.
Wie dem auch sei, alle Vereine haben sich grosse Mühe gegeben, das Publikum optimal zu bewirten.
Auffallend war die stets gute Stimmung überall. Die Gespräche mit anderen Vereinen erlaubten, nebst schiesstechnischen Erfahrungen auszutauschen, auch die Besonderheiten der Schweizer Regionen kennen zu lernen.
Das gegen Mittag schöne Wetter (bis am Ende) hat auch dazu beigetragen, den Tag zu verschönern.
Am Ende kamen die obligaten Reden von Ehrengästen, diesmal mit Ständerat Salzmann.
Dann die Preisverteilung. Wegen unseres schlechten Ranges mussten wir bis am bitteren Ende warten. Somit konnten wir leider nicht im letzten Schiff einsteigen und mussten noch gut anderthalb Stunden auf das Zusatzschiff von Flüelen warten. Schliesslich kamen wir 18h10 in Brunnen an und konnten noch zu christlichen Stunden unsere Heime erreichen.
Für mich bleibt diese Ausgabe in bester Erinnerung, trotz unserer schlechten Klassierung. Ich danke allen Teammitgliedern fürs vollzählige und pünktliche Erscheinen.
Bestresultate (total 893 Teilnehmer):
Rang | Name | Verein | Resultat |
1 | Emmenegger Gregory | Schmitten-Flamatt | 67 |
2 | Taureg Albert | Versoix | 65 |
3 | Arnold Walter | Luzern | 64 |
11 | Fröhlich Lukas | Cham-Ennetsee | 63 |
387 | Kaarlas Juha | Cham-Ennetsee | 50 |
398 | Zimmermann Colin | Cham-Ennetsee | 50 |
433 | Giger Martin | Cham-Ennetsee | 49 |
447 | Sterchi Olivier | Cham-Ennetsee | 49 |
532 | Rimlus Audrius | Cham-Ennetsee | 47 |